Tier und Mensch – 02.06.20

Lisa Spreckelmeyer / pixelio.de
Lisa Spreckelmeyer / pixelio.de

Wir sind eins. Tier und Mensch sind eins. Wir sind verbunden in dieser Welt. Covid-19 führt uns dies vor Augen. Woran liegt es, dass Zoonosen sich ausbreiten können? Darauf antwortete die Ulmer Biologie-Professorin Simone Sommer auf SWR aktuell: “Wir als Ökologen identifizieren drei Gründe: Zum einen der illegale oder auch der legale Tierhandel wie auf diesem Tiermarkt. Dazu gehören in Asien Märkte, auf denen direkt geschlachtet wird. Ein anderer Grund ist die Massentierhaltung, denken Sie an die Schweinegrippe, die Vogelgrippe oder die Spanische Grippe. Der dritte Grund ist die Umweltzerstörung, die die natürlichen Artengemeinschaften und damit die Kontaktgemeinschaften zwischen Wildtieren, Nutztieren und Menschen beeinflusst.

Mit dem Krankheitserreger Coronavirus hatten wir ursprünglich keinen Kontakt. Und in einem natürlichen Ökosystem wären wir auch nie mit diesen Erregern in Kontakt gekommen. Das ist erst durch einen sehr unnatürlichen Zufall auf diesem Markt in Wuhan ermöglicht worden, wo über 40 Tierarten auf engstem Raum gehandelt und geschlachtet worden sind – vor allem Wildtiere, wie Schlangen oder Ratten. 

Wir können aus der Corona-Pandemie etwas lernen: Wenn diese Pandemie einen positiven Aspekt hat, dann jenen, dass sie uns Menschen vermittelt, wie wichtig ein gesamtheitliches “One-Health-Konzept” ist, die Gemeinschaft und die Gesundheit von Ökosystemen, von Wildtieren und vom Menschen. Die Corona-Krise zeigt, dass die Menschheit an einem Wendepunkt angekommen ist. Sie muss die verbleibenden Naturräume bewahren – für alle Lebewesen. Der Artenschutz muss endlich auch einen notwendigen Stellenwert bei politischen und wissenschaftlichen Entscheidungen bekommen.

Fotocredit: Lisa Spreckelmeyer  / pixelio.de

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