Aufräumen der Seele – 24.03.20

Roman King / shutter stock
Roman King / shutter stock

Ein neuer Tag – erst Tag 10 – und wir haben noch viele Tage vor uns. Gestern bekam ich zwei neue berufliche Termine für Anfang Mai herein. Ein Gedanke schoß mir durch den Kopf: Ha, dann ist das Leben wieder normal. Nur was wird in mehr als einem Monat noch normal sein? Kann der Mai wieder normal sein? Bis dahin wird jeder in seinem Bereich durchgeschüttelt – oder anders gesagt – gedanklich in einer anderen Welt sein.

Gestern habe ich mir seit Jahren wieder eine Kultursendung im ORF angesehen. Wir hatten fünf Jahre keinen Fernseher und jetzt seit drei Monaten wieder einen. Ich schaue nicht gerne fern. Weder bin ich es gewohnt, noch macht es mir besondere Freude. Daher ist mir in den fünf Jahren der Fernseher nicht abgegangen. Mein Kopf ist sowieso voll von Bildern und Fantasien. Fernsehen bringt mich in eine Welt mit neuen Bildern und Fantasien. Das ist mir manches Mal zu viel. Ich habe gelernt, mich abzugrenzen. Als eineiiger Zwilling musste ich dies lernen, was sowieso nicht einfach war und zeitweise noch immer nicht einfach ist. Das heißt, ich passe auf, welche Bilder, Filme und Informationen ich mir und meinem Leben zumuten kann und welche Gedanken ich näher kommen lasse.

Psychohygiene (bzw. psychische Hygiene) nennt sich dies. Psychohygiene ist ein Aufräumen unserer Seele, um Stress, negative Emotionen, Angst, Sorgen und Zweifel loszulassen, die zu einer starken Belastung werden könnten. Bei all den negativen Informationen und Einflüssen, denen wir aktuell ausgesetzt sind, brauchen wir eine Möglichkeit der Gegenwehr. Ich habe einige Anregungen dafür zusammengetragen:

7 Psychohygiene-Tipps

  1. Schreibe Deine Sorgen weg. Notizen sind ein guter Anhaltspunkt, um im Nachhinein zu sehen, dass die Dinge gar nicht so schlimm waren, wie man befürchtet hat.
  2. Akzeptiere Dich, so wie Du bist. Senke Deine Erwartungen an Dich. Du bist völlig in Ordnung.
  3. Ziehe Dich aus dem Stress zurück. Tue nur das, lies und höre nur das, was Dir gut tut. Mache Entspannungsübungen, um zur Ruhe zu kommen.
  4. Belohne Dich selbst. Nein, nicht mit der Schokolade, sondern mit Lob und Anerkennung. Sei stolz auf Dich selber. Du bist toll!
  5. Folge Deiner Kreativität und bastle, gärtner, koche,…
  6. Triff Dich mit Deinen Freunden und der Familie online, wie beispielsweise via Zoom. Sprich mit ihnen über Deine Sorgen und Gefühle.
  7. Unterbrich Dein Gedankenkarussell. Stoppe Dein Grübeln, lenke dich ab, bringe Dich auf andere positive Gedanken.

Probiert sie aus. Psychohygiene hilft, akute negative Eindrücke und Erlebnisse zu verarbeiten und sorgt dafür, dass wir diese erst gar nicht mehr so sehr belasten und mitnehmen. Das ist genau das, was wir jetzt brauchen.

Fotocredit: Roman King / shutterstock

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