Lebensglück Beziehungen – 22.03.20

jutta rotter / pixelio.de
Fotocredit: jutta rotter / pixelio.de

Heute am Tag 8 habe ich mich mit meiner Schwester, ihrem Mann und Sohn digital unterhalten. Danach mit meiner Tochter und gestern mit meinem Bruder. Alle unsere digitalen Begegnungen waren sehr nett und von Liebe und Zuwendung geprägt. So viel Kontakt wie in dieser Zeit der Corona-Krise hatten wir innerhalb der Familie in den letzten Monaten gar nicht. Schön ist das. Wir leben eben in Beziehungen. Wir brauchen diese und sie brauchen uns. Jetzt in der Zeit umsomehr. Auch wenn wir uns diese nicht selber ausgesucht, sondern in sie hinein verflochten wurden.

Jetzt in dieser Krise merken wir, dass wir uns diesen Beziehungsgeflechten kaum entziehen können. Und wenn doch, dann oft aufgrund von Wunden. Man sagt ja, die die tiefsten Wunden unseres Lebens sind Beziehungswunden“. Das sind Wunden, für die es oftmals kein Pflaster, kein Verbandszeug und kein Medikament gibt. Trost spendet auch nicht die Zeit, wie uns der französische Philosoph Voltaire mit seinem Spruch „die Zeit heilt alle Wunden“  weiß machen möchten. Trost könnte höchstens der Gedanke bringen, dass wir alle im Spiegelbild unserer Beziehungen leben und alle vor der gleichen Herausforderung stehen, mit diesem Spiegel umzugehen. Zudecken, umdrehen, Blick verweigern, anjammern, rechtfertigen, Vorwürfe machen, das alles hilft nicht.

Hineinblicken in den Spiegel und fragen, besser gesagt hinterfragen, könnte schon eher helfen: Welche Beziehungen stärken mich und beflügeln mich? Welche Beziehungen belasten mich und sollte ich klären? Um diese Fragen kommen wir nicht herum. Im Bewusstsein unseres Beziehungsgeflechts merken wir dann oft erst, wie sehr es darum geht, offen zu sein, zuzuhören, Vertrauen entgegenzubringen, unterschiedliche Meinungen wahrzunehmen, Bedürfnisse, Sehnsüchte und Gefühle unseren Beziehungen mitzuteilen.

Nützen wir die jetzige Zeit der Corona-Krise um “Ubuntu” zu leben: „Die  Menschlichkeit eines jeden wird an seiner Beziehung zu anderen gemessen“. Das drückt das afrikanische Wort „Ubuntu“ aus. Dahinter liegt der Gedanke „Ich bin, weil Du bist“ oder anders und erweitert ausgedrückt „Du bist, weil wir sind“. Egal in welchem Land wir leben: Überall auf der Welt geht es uns da gleich.

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